christasundkarlsradreisen

Wir sind Christa und Karl, zwei Radler, die gerne auf ihren Fahrrädern Europa erkunden.

2022 machten wir unsere erste Radwanderung, den Alpe-Adria-Trail. Es machte uns großen Spaß, es war jedoch eine geführte Reise,  die Koffer wurden uns nachgebracht. Wir merkten, so viel Gepäck ist nicht nötig. 

2023 folgte dann eine Umrundung des Bodensee mit Abstecher zu den Schaffhausenfällen, erstmals mit unseren Satteltaschen bepackt. Es funktionierte wunderbar.

2024 machten wir uns mit dem Zug auf nach Berlin um von dort den Euro-Velo bis Kopenhagen zu fahren. Es war ein besonderes Erlebnis, das ihr unten nachlesen könnt.

Heuer, 2025, führt und unsere Radreise von Amsterdam über Brügge nach Brüssel.

Die Leidenschaft für Radreisen haben wir erst vor kurzem entdeckt, als Karl ein neues, analoges Rad erwarb und mich zu einem E-Bike überredete. Früher konnte ich mit ihm nicht mithalten, er war einfach zu stark. Heute macht uns beiden das gemeinsame Radfahren großen Spaß!

TIP: Tag 1 beginnt unten bei RADREISE BERLIN-KOPENHAGEN 2024

Radreise Amsterdam-Brügge-Brüssel im Juli 2025

Heuer legen wir wieder los!

Wir steigen wieder mit unseren Räder und voll bepackten Satteltaschen  in den Nightjet Richtung Amsterdam. Dieses Jahr gönnen wir uns einen Liegewagen mit Mini-Cabine.

Fazit:

Die Radreise von Amsterdam über Brügge und Gent nach Brüssel war von der Kilometeranzahl jetzt nicht so viel, aber gesehen und erlebt haben wir trotzdem eine Menge! Wunderschöne, windige, holländische Landschaften (NL) mit Windmühlen und Kanälen, die die Landschaft durchziehen, große Industriegebiete in Brabant (NL), eine tolle Strandlandschaft auf Zeeland (NL) und viel Kultur und kulinarische Genüsse in den kulturträchtigen Städten Brügge, Gent und Brüssel (BE), die uns wirklich zum Staunen brachten. In diesen Städten atmet man Vergangenheit, denn alles ist sehr alt und geschichtsträchtig und es wird alles daran gesetzt, dass das so bleibt. 

Dankbar sind wir wieder, dass wir gesund und ohne gröbere Blessuren diese Reise vollenden konnten. Auch unsere 'Drahtesel' haben uns nicht im Stich gelassen, sind nicht gestohlen worden und wir konnten uns auf unsere Geräte verlassen. 

Es war wieder ein tolles Erlebnis und schön war's! Schauen wir, wohin der Wind uns im nächsten Jahr treibt.....

 

Tag 14-Amsterdam-Heimfahrt nach Wien/Pressbaum (14.7.)

Heute packen wir zum letzten Mal unser Satteltaschenchaos und parken unser Gepäck im Hotel. Danach machen wir Amsterdam noch einmal unsicher. Erst gehen wir zum Käseladen, wo es viele verschiedene Käsesorten aus den Niederlanden und auch aus anderen europäischen Ländern gibt. Danach gehen wir zum Königspalast in Amsterdam, der ein reines Amtsgebäude ist, denn die Königsfamilie wohnt in der Königsstadt Den Haag.

Anschließend machen wir uns auf den Weg zum Amsterdamer Blumenmarkt, der viele verschiedene Blumen, Blumenzwiebeln und Wurzelstöcke feilbietet (auch die Holzschuhe der Holländer) und wo man sich vorkommt wie in Wien am Naschmarkt. Das Besondere ist, die Läden sind auf Hausbooten auf den Grachten erbaut.

Leider waren alle Anne-Frank-Führungen ausgebucht und sie blieb uns verwehrt, vielleicht beim nächsten Mal......

Wir atmen noch einmal den Duft von Amsterdam (mit so manchem Gras-Geruch ;-) ) ein, dann holen wir unser Gepäck, fahren zum Bahnhof und steigen in den Nightjet Richtung Wien.

Tot zien Niederlande,  tot zien Amsterdam!

 

Tag 13-Brüssel Amsterdam (mit dem Zug)-13.7.

Heute war 'nur' die Zugfahrt von Brüssel nach Amsterdam via Rotterdam auf dem Plan. Man kann, wenn man googelt, nachlesen, dass das in 2 Stunden erledigt sei. Aber nicht, wenn man mit dem Rad reist, nicht für uns an diesem Tag. Es war eine Abenteuerfahrt: Die Zugkarten waren bereits besorgt, wir wollten einfach einsteigen und losfahren, da hieß es, dass eine Fahrt nach Rotterdam nicht möglich sei wegen eines Oberleitungsschadens, in Breda mussten wir aussteigen. Wir stiegen in den Regionalzug ein, der komplett überfüllt war. Mit den Rädern sorgten wir bei den Passagieren für keine gute Stimmung. Als wir umsteigen sollten, gab es die Station auf der Anzeige nicht mehr, sie hieß einfach anders. Wir stiegen also eine Station später aus und radelten zur ursprünglichen Station zurück. Der Anschlusszug war natürlich längst weg, aber es kam bald der nächste. Es hieß, der Zug geht bis Amsterdam Centraal, unsere Wunschdestination. Als der Schaffner kam, fragte ich nach, ob das passt. Er meint, wir müssten in Amsterdam Arena umsteigen auf eine andren Zug. Das wollten wir nicht! Das reichte für heute! 8km von von unserem Ziel entfernt stiegen wir aufs Rad und fuhren die letzte Strecke mit unseren Drahteseln. Ankunft 16.30 Uhr, Fahrtdauer brutto ca. 5 Stunden. Dann ab ins Quartier, duschen und frisch machen und schon gings wieder weiter zur Heinecken Bier-Experience  die wirklich ihrem Namen alle Ehre machte und eine Erfahrung war, nämlich echt cool!

Tag 12- Brüssel (12.7.)

Den heutigen Tag verbringen wir in Brüssel. Nach dem Frühstück nehmen wir den Hop on- hop off-Bus und machen eine Tour durch Brüssel. Ein Tag ist allerdings zu kurz, um Brüssel zu erkunden, also picken wir uns ein paar Sehenswürdigkeiten heraus. Wir beginnen beim EU-Parlament. Das war leider heute geschlossen, weil Samstag ist. Trotzdem können wir durch den Park marschieren und erfahren, dass 30 000 Mitarbeiter für diese Institution beschäftigt sind. Wir fahren auch am Königspalast vorbei und werden daran erinnert, dass Belgien eine konstitutionelle Monarchie ist. Das fühlt sich in Brüssel, der Europahauptstadt, ziemlich seltsam an...Dann fahren wir weiter und stoppen beim unspektakulären Menneken Pis, der bereits 400 Jahre alt ist und um den ein ziemliches Aufheben gemacht wird. Weiter geht's wieder zum Grande Place.  Schließlich fahren wir weiter zum wirklich imposanten Atomium, das anlässlich der Weltausstellung 1958 gebaut wurde und einen 127-fach vergrößerten Schneekristall darstellt. Unser letzter Stopp führt uns zu Montmartre und der Sacre Couer Kirche auf den Hügeln Brüssels.

Obwohl wir heute nicht mit dem Rad gefahren sind, war es doch recht anstrengend 

Tag 11-Gent-Brüssel, (11.7.)

Gestern Abend planten wir noch die Route für heute und Google-Maps schlug uns wieder eine Route auf der Straße vor. Da uns das nicht gefiel, suchten wir nach Alternativen und fanden die App #bikemap. Wir richteten vermeintlich alles ein, damit wir am nächsten Morgen gleich losstarten können. Wir standen extra früh auf, denn die Route war ca 20 km länger, dafür schöner (hauptsächlich Radwege), als die vorher angesehene, damit wir nicht allzu spät in Brüssel ankamen. Es verzögert sich nämlich immer alles und die Strecke wird länger als beschrieben. Als wir fertig bepackt loslegen wollen und die App starten wollen  ist alles weg. Die Arbeit des gestrigen Tages war umsonst!😩 Alles neu starten, registrieren , ....dann muss man sich erst mit der App vertraut machen u.s.w. Ärger, Verzweiflung, kurz vom Hinschmeißen haben wir es geschafft und die App führte uns durch die schöne Landschaft Flanderns. Erst entlang des Flusses Schelde. Nach ca. der Hälfte des Weges führte er uns vorbei an Erdäpfel-, Spargel- und Zwiebelfeldern, Apfelplantagen sowie Koniferen-Baumschulen, einer total fruchtbaren Landschaft. Und ein paar 'Bergerln' hatten wir auch auf der Strecke. Die Fahrt war zwar etwas lang und anstrengend,  aber die Abenteuerfahrt wartete erst wieder am Schluss in Brüssel auf uns. Von einer Anhöhe konnte man bereits die Europahauptstadt erblicken. Dann aber warfen wir uns erst so richtig ins Getümmel! In Brüssel macht jeder, was er will. Da wird bei ROT über die Kreuzung gefahren, in der nächsten Kreuzung steht einer mit seinem Auto und tratscht mit seinem Freund, sie parken am Fahrradstreifen, man hat null Knautschzone,... es gleicht einem Husarenritt! Obwohl - auf Fahrradfahrer wird doch immer Rücksicht genommen und die Fahrradwege sind vorhanden. Die letzten zwei Kilometer vor unserem Quartier müssen wir das Fahrrad schieben. Es ist unendlich viel los und das Kopfsteinpflaster ist eine Katastrophe fürs Fahrradfahren. Am Abend gehen wir noch essen: Moules frites, das Nationalgericht der Belgier, und später auf dem 'Grand Place'. Dort gibt es ein Freikonzert anlässlich des heutigen Unabhängigkeitstages Flanderns. Alle singen und jubeln mit. Wir verstehen zwar nichts vom Text, aber die Melodien sind gut und lassen uns mitshaken....

Tagesetappe: 78 km

Tag 10 - Brügge-Gent (10.7.)

Heute legen wir in Brügge bei Sonnenschein und wunderbarem Radelwetter los. Doch bereits nach den ersten Kilometern erleben wir eine Überraschung, die uns zeitlich ziemlich zurückwirft, eine Baustelle. Das Navi gibt w.o und daher radeln wir irgendwohin....vermeintlich in die richtige Richtung. Plötzlich stoppt uns ein Mann mit Warnweste und weist uns höflich aber bestimmt darauf hin, wir wären auf Privatgrund. Als wir ihm unser Dilemma schildern, beschreibt er uns höflich auf Deutsch den Weg zum Kanal Brügge-Gent. Das ist genau der, wo wir hin müssen! Dort radeln wir entlang und es ist eine sehr schöne Tour. Das Wetter passt, die Landschaft Flanderns ist schön, kein  Wind-einfach traumhaft! Nach ca. 47 km kommen wir in Gent an. 

Nachdem wir unser Quartier bezogen haben, spazieren wir durch die Innenstadt. Wir sind wirklich überrascht wie schön Gent ist. Auf den Hauptstraßen und Plätzen herrscht geschäftiges Treiben, die Lokale sind gesteckt voll. Gent ist nach Antwerpen die zweitgrößte Stadt Belgiens (Stadtkern) und Hauptstadt Flanderns und blickt auf eine jahrhunderte alte Geschichte zurück. Diese ist in all den Häusern, die die Straßen und Kanäle der Innenstadt säumen, deutlich erkennbar. Es ist wirklich sehr schön hier!

Tag 9-Brügge (9.7.)

Heute steht Brügge auf dem Plan. Am Vormittag gibt es eine Verkostungstour mit den typischen belgischen Köstlichkeiten: Schokolade +Pralinen, Waffeln (2 Sorten), Pommes und Bier. Gespickt mit geschichtlichen Details dürfen wir diese Produkte probieren, und sie schmecken herrlich. Am Nachmittag gibt es eine 3-stündige Tour durchs mittelalterliche Brügge, bei der die Geschichte ausführlich beleuchtet wird, und eine anschließende Grachtenfahrt durch die Kanäle. #Brügge ist wirklich eine schöne Stadt, nicht umsonst #UNESCO-Weltkulturerbe. 

 

Tag 8 - Middelburg - Brügge (8.7.)

Heute starten wir den Tag mit einer wunderschönen Fahrt entlang des Kanals von Middelburg nach Vlissingen. Wir sehen verschiedene Brücken, die die Ingenieurskunst des niederländischen Wasserbauwesens aufzeigt: Drehbrücken, Zugbrücken aber auch Schleusen. In Vlissingen angekommen überqueren wir von dort aus die Westerschelde, einen Meeresarm. Gottlob fahren wir über keine Brücke, sondern mit der Fähre. In 23 Minuten haben wir den südlichsten Teil von Zeeland erreicht. Von dort radeln wir, vom Gegenwind verfolgt, Richtung Brügge weiter. Erst noch radeln wir in den Niederlanden.  Doch schon bald sind wir an der belgischen Grenze und müssen bemerken, dass dort die Radwege bei Weitem nicht so gut ausgebaut sind, allerdins lässt der Wind etwas nach! 🙂 Nach 45 km haben wir unser Ziel erreicht und beziehen unser Quartier im Zentrum von Brügge.

Tag 7:Bergen op Zoom-Middelburg, 7.7.

Heute sind wir von Bergen op Zoom losgefahren, bei trockenem Wetter aber ziemlich starkem Wind (ca 30-40km/h)-natürlich Gegenwind! Nach ca 15 km mussten wir eine Brücke überqueren. Das ist bei normalen Bedingungen für mich schon schwierig, bei diesem Wind war das psychisch sehr herausfordernd, aber ich hab's geschafft. Bald jedoch schon sah ich von Weitem bereits die nächste Brücke und Panik überkam mich. Daher suchten wir die nächste Bahnhaltestelle auf und fuhren eine Station mit dem Zug. Mit dem Besteigen des Zugs verließen wir die Provinz Nord-Brabant. Für uns landschaftlich nicht viel zu bieten, dafür jede Menge Industrie, hektarweise Gewächshäuser, Hochspannungsleitungen ( Karl fand sie cool, ich war weniger begeistert🙃) und Agrarindustrie, nicht sehr ansprechend! Aus dem Zug ausgestiegen empfing uns eine völlig andere Landschaft, die Provinz Zeeland, mit Wäldern,  Feldern und freundlichen Menschen. Der Wind auf Zeeland weht aber genauso stark, das ist echt kraftraubend und beutelt uns durch!  Tagesetappe:59km

Tag 6-Bergen op Zoom (6.7.)

Heute haben wir einen unfreiwilligen Ruhetag. Es schüttet wie aus Schaffeln und wir sind noch vom letzten Jahr von der Regenfahrt Koge-Kopenhagen gezeichnet. Also gönnen wir uns heute einen Wellness-Tag im Spa und entspannen. Diese Pause tut sicher auch unserem Po und den Oberschenkeln gut! 😉

Tag 5-Dremmelen-Bergen op Zoom, 5.7.

Der Tag startet mit wolkigen Wetter und- welche Überraschung- viel Wind!

Wir handeln uns langsam und kraftraubend Richtung Südwesten. Die Landschaft ist unspannend. Wir haben Süd-Holland verlassen und sind in Nord-Brabant angekommen: Viel Industrie, riesige Hallen, wirklich keine schöne Landschaft! Dazu kommt noch ein Unfall: Ein chilenischer Radfahrer, der mich gerade überholt, wird von einem Autofahrer neben mir zu Boden gerissen und leicht verletzt. Der Autofahrer begeht Fahrerflucht! Mehrere Menschen helfen, trotzdem sitzt das Erlebte tief in den Knochen!

Der Nachmittag wird schöner- der Wind lässt nach und der Radweg führt durch typische Dörfer des Brabant. Als wir im Quartier ankommen, beginnt es zu nieseln- Glück gehabt und rechtzeitig in der Unterkunft abgekommen!

53 km Tagesstrecke

Tag 4 - Gouda-Dremmelen (4.7.)

Der Vormittag führt uns weiter durch Süd-Holland mit seinen vielen Kanälen, Windmühlen und malerischen Landschaften, wo man unzählige Reiher, Schwäne, Enten aller Art und viele andere Tiere beobachten kann. Es wird uns bewusst, dass Holland zwar ein sehr flaches Land ist, teilweise unter dem Meeresspiegel, jedoch die Windmühlen nicht umsonst schon vor hunderten von Jahren gebaut wurden. Gegenwind ist unser Endgegner. Wir strampeln und radeln, um gegen den Wind anzukommen, das ist doch Recht anstrengend! Am Nachmittag wird es noch windiger und zusätzlich kommen noch drei von mir gefürchtete ziemlich lange und hohe Brücken dazu, die bei diesem Wind wirklich eine Herausforderung für mich sind. Geschafft, wenn auch mit schlotternden Knien, geht es weiter, vorbei an den Gewächshäusern vom - gefühlt- gesamten Holland-Blumenmarkt nach Dremmelen, unserem nächsten Quartier.

(65km)

Tag 3 - Amsterdam-Gouda,  (4.7.)

Wir verlassen Amsterdam Richtung Süden und -wie unser Guide meinte-es gibt kein gefährlicheres Verkehrsmittel als das Rad. Links und rechts wird um die Ohren gezischt, über Gehsteige gefahren,.... Jeder macht, was er grad will,  ob Radfahrer, E-Roller, einspurige Fahrzeuge,....

Nachdem wir Amsterdam, das noch zu Nordholland gehört, hinter uns lassen, bezaubert uns die Landschaft . Es ist grün, die Leute sind freundlich und überall gibt es Kanäle-und wo es Kanäle gibt, gibt es Zugbrücken!  Nach ca 60km erreichen wir die Stadt Gouda. Müde beziehen wir unser Zimmer, duschen, essen, spielen und gehen ins Bett. 

Tag 2 - AMSTERDAM, (2.7.)

Am 2. Juli kommen wir in Amsterdam bei brütender Hitze mit 1 Sunde Verspätung an, 6km radeln, bis wir ins Quartier kommen. Schnell die Satteltaschen abgelegt, danach gleich zur ersten Führung, der Grachtenfahrt, wieder 6km radeln. Sehr interessante Details von Amsterdam erfährt man da-Geschichte, Mietpreise,....Verschwitzt radeln wir wieder ins Quartier, die ersehnte Dusche gönnen wir uns endlich. Dann wieder eine Führung, diesmal durchs Rotlichviertel Amsterdams. 6km müssen wir wieder radeln, um dorthin zu kommen. Leider hat es in der Zwischenzeit ein Gewitter gegeben-wir radeln durch den Regen... Auch diese Führung ist interessant,  aber auch bedrückend!

Nach weiteren 6km sind wir endlich wieder im Hotel angekommen, müde aber zufrieden, in einem echten Bett schlafen zu können.

 

 

 

 

Tag 1-Mit dem Liegewagen nach Amsterdam,1.7.

Wir steigen wieder mit unseren Räder und voll bepackten Satteltaschen  in den Nightjet Richtung Amsterdam. Dieses Jahr gönnen wir uns einen Liegewagen mit Mini-Cabine.

Im Gegenteil zum normalen Wagon herrscht hier Ruhe, es ist dunkel und man kann ausgestreckt liegen und vielleicht sogar schlafen. 

Detail am Rande: Wenn man in der Nacht aufs WC muss, sollte man die Schlüsselkarte nicht vergessen und nicht die Tür zuschieben-man steht dann vor seiner Kabine und kann nicht mehr hinein. Was tun? Nachtdienst herausklopfen! Das ist ziemlich peinlich, aber es gibt keine Alternative!😩

 

 

Ab hier: Radreise Berlin-Kopenhagen 2024

RADREISE Berlin-Kopenhagen 2024

Tag 1, 3.Juli - Anreise nach Berlin

 

Wir brachen von zuhause, einem Ort ca 20km westlich von Wien mit unseren beiden Rädern, bepackt mit unseren 2 prall gefüllten Satteltaschen, auf. Das Abenteuer begann bereits auf dem Bahnhof Hütteldorf, wo wir den Bahnsteig wechseln mussten, leider aber mit unseren Rädern nicht in den Fahstuhl passten und das Rad die Stufen hinauf zum Bahnsteig tragen mussten. In Wien Hauptbahnhof spielte uns die ÖBB noch zweimal einen Streich und kündigte den falschen Bahnsteig an, was bei allen Reisenden kurzfristig ziemlich große Hektik hervorrief. 

Nach ca 9 Stunden Bahnfahrt fuhren wir in unser Quartier und genehmigten uns ein kühles Bier.

 

 

TAG 2, 4. Juli - 1. Etappe-49km, Berlin-Oranienburg

 

Nach dem Frühstück brachen wir zum BRANDENBURGER TOR, dem Startpunkt der Reise BERLIN-KOPENHAGEN, auf.

Mit dem KOMPASS Fahrradführer 'Von Berlin nach Kopenhagen' von Bernhard Pollmann (ISBN 978-3-99044-054-4)

bestückt schlängelten wir uns durch das Brandenburger Tor, vorbei am Reichstag, über etliche Spree-Brücken entlang der Havel, an deren Ufer es wunderbare Radwege fernab des Straßenverkehres gibt. 

Schließlich erreichten wir nach ca 20 km über den Spandauer Forst, der sich zeitweise so richtig mystisch präsentiert, den Ort Spandau. Dann ging es am Havel-Ufer und dem Tegeler See entlang weiter nach Henningsdorf, wo uns feuchter Nieselregen erwartete.

Wir wollten schon unsere Regenkleidung anlegen, als es wieder auflichtete und wir nach Hohen Neuendorf,  Birkenwerder und Borgsdorf und schließlich nach Oranienburg, unserem Ziel der ersten Etappe weiterfuhren.

Im Hotel trocken angekommen sahen wir, dass es draußen einen kräftigen Regenguss gab. Zum Glück konnten wir das vom Hotelfenster aus im Trockenen beobachten.

Kilometerstand beim Start

Zeichen für Fernradweg Berlin-Kopenhagen 

Tag 3, 5.Juli-2. Etappe, 81 km, Oranienburg Fürstenberg/Havel über Zehdenick

Von Oranienburg starteten wir nach dem Frühstück Richtung Norden über Zehdenick nach Fürstenberg/Havel. Es war eine lange Etappe, die uns ziemlich zu schaffen machte. Wir hatten oft Gegenwind, was sehr an unseren Kräften zehrte. Das Wetter war auch eher kühl, wir fuhren beide mit Jacken. 

Belohnt wurden wir aber durch die wunderbare Seenlandschaft Brandenburg einerseits,  die dazu einlädt, die Schuhe auszuziehen und die Füße ins Wasser zu stecken. Andererseits zeigte sich die Waldlandschaft in ihrer ganzen Pracht, moosbedeckter Waldboden, darauf unzählige Heidelbeersträucher inmitten riesiger Kiefern.

In Fürstenberg müde angekommen suchten wir unser Quartier und ging nur mehr dahin essen, wo man zu Fuß einfach hinkommt. Aufs Rad verzichteten wir gerne, denn unser Po meldete sich bereits,  schmerzte ein wenig und brauchte etwas Schonung!

Enten bei einem der zahlreichen Seen

Stillgelegte Ziegelei-lieferte im 18. Jhdt Millionen von Ziegeln für zahlreiche Gebäude Berlins

Kilometerstand in Fürstenberg/Havel

Havelufer

Mystische Waldlandschaft

Zehdenick-die Stadt, in der alte Trabis, nicht größer alse eine Schachtel, als Oldtimer herumfahren.

Tag 4, 6. Juli -3. Etappe-61 km, Fürstenberg/Havel-Kratzeburg am Köbelicksee

Nach dem Frühstück verließen wir, die Satteltaschen wieder ordnungsgemäß gepackt und auf dem Fahrrad montiert, die Stadt Fürstenberg/Havel, um Richtung Kratzeburg am Käbelicksee aufzubrechen. Heute war das Wetter warm und wir konnten ohne Weste aufbrechen. Schon nach den ersten paar Kilometern begann der Po wieder zu schmerzen.....😔Durchhalten war die Devise!

Aber wieder gings durch den Wald, vorbei an vielen Seen, die zum Abkühlen einluden. Unzählige Schmetterlinge begleiteten uns immer wieder und tanzten vor oder hinter uns umher. Im Wald machten wir Rast, es war ruhig, wir waren alleine hier. 

In Wesenberg, wo's ein Burg-bzw Mittelalterfest gab, verfuhren wie uns fast. Mein Rad fiel bei einer Pause um und als ich weiterfahren wollte,  bemerkte ich, mein Vorderrad dreht sich nicht mehr. Gott sei Dank ist Karl ein geschickter Handwerker, reparierte mein Rad im Handumdrehen und es ging weiter Richtung Kratzeburg .

Dort angekommen beziogen wir unsere einfache, spartanische Hütte und erfuhren, es gab dort heute ein Hafenfest. Da riesige graue Wolken aufzogen, fuhren wir, die Satteltsschen abgeladen, gleich dorthin, um etwas Essbares zu bekommen. Es gab dort nämlich weder Geschäfte noch Gasthäuser, die geöffnet waren. Beim Fest angekommen ging ein riesiges Gewitter nieder. Aber wir saßen im Zelt, aßen gemütlich und als das Gewitter vorüber war,  fuhren wir in unser Quartier! Schön war das Hafenfest in Kratzeburg!😄

Unser Quartier für die Nacht

Idyllischer Waldweg

Unsere Hütte

Hafenfest-wir sitzen im Trockenen

Tag 5, 7.Juli - 4. Etappe-39 km, Kratzeburg -Waren/Müritz

Heute verließen wir Kratzeburg und den Käbelicksee, unseren Host sahen wir nie! Das Frühstück nahmen wir beim Kanu-Hecht ein, das wir bereits am Vortag bestellt hatten. Da es in der Nacht noch ordentlich gewitterte, war die Luft heute ziemlich frisch und kühl.

Wieder ging es quer durchs Land, wieder war Gegenwind unser Begleiter, echt ermüdend! Verglichen mit den letzten Etappen war die heutige ein Katzenprung!  Wieder begleiteten uns wunderschöne Natur und malerische Orte. Wir erreichten nach ca zweieinhalb Stunden Waren an der Müritz, einen wunderschönen Ferienort. Wir machten eine Runde durch die Stadt:alt, mondän, touristenorientiert mit viel Möglichkeiten zum Wassersport oder für Naturbegeisterte im Nationalpark. 

Heute ist es Zeit, zu entspannen, morgen wird wieder eine intensive Etappe mit über 80km auf uns warten!

Badesteg am Käbelicksee

Heinrich Schliemann-Museum

Reetdach-Haus

Waldstück vor Waren

Das überall und allseits beliebte mecklenburg vorpommernsche Kopfsteinpflaster, das unseren Po zum 'Jodeln' bringt😅

Waren/Müritz

Waren/Müritz

Kilometerstand in Waren/Müritz

Tag 6, 8.Juli-5. Etappe-91km -Waren/Müritz-Güstrow

Bei Kaiserwetter starteten wir in Waren/Müritz und es ging flott weiter. Gefühlt hat jeder Ort seinen eigenen See, an dem man die Seele baumeln lassen kann. Nachdem wir durch viele malerische Orte und kühle Wälder radelten, erreichten wir nach 64km den Ort Krakow am See. Dort kehrten wir ein, das Strandcafe war wirklich malerisch. Auf die Frage, ob wir etwas zu trinken bestellen dürften, antwortete man uns: 'Wir sind bis Viertel in Pause' 😂Nach ca 20 Minuten durften wir dann endlich unsere Apfelschorle bestellen -und- nachdem wir nicht die einzigen Gäste waren, die warteten, dauerte es weitere 10 Minuten, bis die Getränke am Tisch waren. Aber die Pause tat uns, unseren Schultern und Pos recht gut! 'Probiers mal mit Gemütlichkeit...... ' - für uns zwar ungewöhnlich, aber vielleicht auch mal ganz gut.

Dann stiegen wir wieder aufs Rad und nach Krakow am See gabs einige anstrengende Anstiege, was die Kompass-Karte, unser 'Guide' schon ankündigte-wir waren darauf vorbereitet. Worauf wir nicht vorbereitet waren, waren die Baustellen und Umleitungen, die es auf der Strecke gab! Ja, auch auf den Radwegen gibt es Sommerbaustellen und das bedeutet einige Kilometer zusätzlich, die man bewerkstelligen muss. Und das bedeutet auch, dass man keine komfortablen Asphaltwege hat, sondern die -wie gestern schon beschrieben- in Mecklenburg-Vorpommern allseits beliebten Kopfsteinpflaster-Wege. Das ist blanker Horror für das bereits angeschlagene Hinterteil!

Nach 91km statt 81 vorgesehenen Kilometern erreichten wir schließlich müde unser Quartier in Güstrow. 

 

Durch die Wälder

....und Seenlandschaft

Alte Bootshäuschen

Der Blick von unserer Cafeterrasse bei der langen Rast

Kilometerstand nach Etappe in Güstrow 

Tag 7, 9. Juli-6. Etappe, 79 km, Güstrow-Rostock

Nach unserer Morgenroutine schwangen wir uns auf unsere Drahtesel. Unsere derzeitige Morgenroutine bedeutet Folgendes: Nach dem Frühstück werden Schultern und Nacken mit Creme gegen Schulter und Nackenschmerzen eingecremt, dann folgt der extra Radler-Po-Balsam fürs Hinterteil, um es möglichst zu schonen. Knieschützer auf die Knie, dann Radlerhose an - extra gepolstert, versteht sich. Dann folgen kurze Dehnungs-und Yogaübungen für Schulter und Nacken. Satteltaschen täglich neu packen, denn wundersamerweise befinden sich die Dinge, die man braucht  immer ganz unten -eh kar. Aber auch da bekommt man Routine! Auschecken .....

So, dann gings los! Noch nicht mal aus Güstrow, unserem Start, draußen gab es bereits die erste Baustelle und wir rissen schon ein paar Kilometer zusätzlich auf. Naja, man gewöhnt sich....

Dann gings in flottem Tempo weiter. 40 km bis Schwaan. Dort pausierten wir etwas länger. Dann waren noch 20km bis Rostock, unserem heutigen Ziel, angeschrieben. Wir freuten uns sehr, die Ortstafel zu sehen! Dann lasen wir weiter-Rostock/Überseehafen -15 km! 🥺 Das war etwas ernüchternd, denn es wurde uns klar: Rostock ist groß! Wir mussten dorthin, um unsere Fährtickets für die morgige Überfahrt zu sichern! 

Im Hafen angekommen, sagte man uns, die Karten könne man immer nur für die nächstmögliche Überfahrt buchen, also war der Weg quasi umsonst! 😭

Jetzt aber brachen wir ins Quartier, dem alten Fährhaus, auf. Nach weiteren 4 km waren wir endlich am Ziel! 

Rostock ist eine wunderschöne Hansestadt mit vielen Radfahrern und toll ausgebauten Fahrradwegen! 🙂

....und morgen in der Früh gehts mit der Fähre nach Dänemark!

 

Morgenroutine

Baustelle in Güstrow 

Endlich-die Ortstafel von Rostock

Das alte Fährhaus, unser Quartier 

Skyline von Rostock

Skyline von Rostock

Skyline von Rostock

Heutiger Kilometer-Endstand

Tag 8, 10.Juli, 7. Etappe, Rostock Stubbeköbing (+16 km)

Heute in der Früh sollte es um 7.45 Uhr mit dem Rad zum Überseehafen Rostock gehen. Leider hat meine Morgenroutine unter argwöhnischen Blicken Karls zu lange gedauert und wir starteten erst um 8.00 Uhr. Dem entsprechend legte Karl bei der Fahrt ein Tempo vor. Das Navi sagte uns, wir brauchen für die 8 km 28 Minuten, wir fuhren mit 25 bis 30km/h durch Rostock und schafften es in 18 Minuten. Aber wir kamen rechtzeitig auf die Fähre und durften dort bei der zweistündigen Fahrt frühstücken und etwas entspannen.

Nach der Ankunft mussten wir unser Regengewand anlegen, konnten es aber bald wieder ablegen, der Regen eilte uns voraus und wir fuhren auf nassem, sandigem  Waldboden, was ziemlich schwierig war , durch den dänischen Wald entlang der Küste, wo es kilometerlange Sandstrände gab. Wunderschön!

Es war sehr feucht und dunstig und deshalb wurden wir ständig von Gelsen attakiert, die wir uns während der Fahrt aus dem Gesicht wischen mussten. Es ging hurtig dahin, der Po schmerzte diesmal erst bei Kilometer 56. Was für ein Erfolg!💪

In Stubbeköbing, unsererem Zielort angekommen, war 'TOTE HOSE'! Dort war nicht viel, die Geschäfte schlossen bereits um 17.00 Ihr und es waren fast keine Leute auf der Straße. Das Navi gezückt, das Quartier gesucht, bemerkten wir, es waren noch 16 km. 😪

Nach kurzer Überlegung und 79 gefahrenen Kilometern entschlossen wir uns, doch noch ins gebuchte Quartier zu fahren. Was blieb uns für eine Wahl? 

Dort angekommen erwartete uns ein sauberes Bett, eine warme Dusche und gutes Essen-was will de Mensch mehr? 

Auf der Fähre Rostock-Gedser

Die Sandstrände der Südküste Dänemarks

Kilometerlange Sandstrände

Typische Reet-Dach-Häuser-genauso wie auf drr anderen Seite der Ostsee in Deutschland

Kurze Rast am Strand

Kilometerstand am Ende des Tages

Tag 9, 11. Juli-8. Etappe , 85 km - Stubbeköbing-Praestö

In der Früh brachen wir von unserem Quartier wieder nach Stubbeköbing auf, um mit der Fähre 'Ida' auf die Insel Bögö aufzubrechen. Von dort aus ging es über einen Damm auf die Insel Mön, die wirklich alle Schönheiten der Natur zu bieten hat -wunderschöne Strände, kühle Wälder und auch eine Inselhauptstadt Stege, die klein aber fein ist. Leider machten wir mit der dänischen Regel-mindestens einmal pro Tag (wie auch gestern) ein Regenguss-Bekanntschaft und mussten die gesamte Regenmontur anlegen...😔

Von Stege  aus ging es weiter Richtung Praestö, unserem Etappenziel. Wir verließen die Insel Mön über eine imposante Brücke,  750m lang und einige Angstperlen auf meiner Stirn und setzten auf die Insel Südland über, auf der sich auch die Haupststadt Kopenhagen befindet. Brücke geschafft! 💪Der Weg war ziemlich anstrengend, denn obwohl wir uns dauernd im Küstengebiet aufhielten, ging es stetig bergauf und bergab.

Endlich an unserem Ziel angekommen, fuhren wir in unser Quartier und machten es uns gemütlich. 

Stubbeköbing

Fähre Ida von Falster nach Bögö

Fähre Ida fährt seit 1959

Sandstrand auf Mön

Ein typischer dänischer Regenguss erwischt uns

Kirche in Stege

Brücke von Mön nach Südland I

Brücke von Mön nach  Südland II

Kilometerstand nach der heutigen Etappe

Tag 10, 12. Juli-9. Etappe,

90km-Praestö - Köge

 

Die heutige Etappe beginnt nach der Morgenroutine bei schönem Wetter, allerdings macht sich erstmals Müdigkeit in unseren Knochen bemerkbar, erste Verschleißerscheinungen traten/treten auf und die Regeneration dauert jetzt schon ein bisschen länger. Aber sobald wir auf dem Rad saßen, ging es wieder munter dahin. Vorbei an den typisch dänischen Fachwerk-bzw Ziegelhäusern mit den Reet-Dächern, die den Weg säumen, dem Meer entlang mit den wunderschönen Sandstränden. Ein paar mutige Dänen wagten sich sogar ins Wasser, während wir mit warmer Kleidung wie Weste und Jacke fuhren. Sie sind halt doch hartgesottene Wikinger, die Dänen! 😉

Wir radelten nach Rodvig, um dort zu pausieren. Vom Parkplatz aus konnte man schon den imposanten Kreidefelsen von Seeland sehen, welche auch in Mön und Rügen zu finden sind. Dann gings weiter zum Leuchtturm Stevns Fyr, den wir ebenfalls besuchten. 

Danach gings zum letzten Drittel unserer heutigen Etappe, die sehr angenehm zu fahren war, weil sie immer leicht bergab ging und wir Tempo und somit Kilometer machen konnten.

Am Ziel unserer heutigen Etappe, der Stadt Köge, angekommen, wurden wir wie immer in Dänemark, nicht persönlich an der Rezeption von jemandem begrüßt,   sondern bekamen im Vorfeld via E-mail bereits alle Instruktionen zum kontaktlosen Self-check-in. 

Es mag für uns ungewöhnlich scheinen, hier ist es anscheinend so üblich! Auch im Restaurant wird an der Theke geordert, gezahlt (ohne Trinkgeld-Gabe), gegessen und getrunken, aufgestanden und gegangen. Es ist eben anders hier! Ob es besser oder schlechter ist, bleibt dahingestellt. 

Morgen sollten wir unser Ziel erreichen-Kopenhagen. Wir freuen uns jetzt schon darauf, dort anzukommen!

40m hoher Kreidefelsen

Leuchtturm

Kreide-Abbau

Köge, unser Etappenziel

Auf dem Weg zum Abendessen in der Stadt Köge

Killmeterstand nach Etappe 9

Unsere volle Radmontur

Karl in voller Radmontur

Geschafft! Unser Ziel: Kopenhagen Bahnhof

Tag 12, 14. Juli-

Sightseeing in Kopenhagen

In Kopenhagen, der Stadt der Fahrradfahrer angekommen, parken wir für einen Tag unser Rad und machen uns zu Fuß auf den Weg, um die Stadt zu erkunden. Bei einer Bootstour sehen wir im Schnelldurchlauf alle Sehenswürdigkeiten der Stadt und auf die Shoppingmeile Ströge begeben wir uns natürlich auch.  Die typisch dänischen Köstlichkeiten wie dänisches Softeis mit Topping, gebrannte Mandeln und die dänischen Polser (Hotdogs) kosten wir und am Abend gehts in ein Lokal zum Essen,  wo wir köstliche Fisch- und Hühnergerichte serviert bekommen. Die Dänen haben eine sehr gute Küche mit viel Fisch, Seafood und Rindfleischgerichten, das Schnitzel sieht natürlich ganz anders aus als bei uns (nicht paniert dafür mit einer Sauce aus Kapern und Gurkerl) und von der vegetarischen Küche halten die traditionellen Dänen nicht viel. 

Konzerte, Musik und Kunst sind Teil der dänischen Kulturszene, die sehr lebendig scheint. Jeden Tag gibt es vor dem Platz von Nyhaven Live-Konzerte, wo junge und alte Bands spielen und wo getanzt, gelacht und getrunken wird- voll Leben,  Gemütlichkeit (Hygge) und Lachen.

Kopenhagen ist eine sehr fröhliche, pulsierende, freundliche und hyggelige Stadt und zählt (hinter Wien platziert😉) auf Platz vier im Ranking zu einer der lebenswertesten Städte der Welt. Es gäbe noch viel zu entdecken, aber morgen gehts zurück. Schön wars hier! 

Schloss Rosenborg, Kopenhagen

Radparkplatz am S-Bahnhof

Rathaus Kopenhagen

Traditionelles und modernes Kopenhagen nebeneinander, wie es die Dänen lieben

Die kleone Meerjungfrau, Kopenhagens berühmtestes Wahrzeichen, vom Wasser aus gesehen-klein und unscheinbar, aber viele Menschen anziehend

Unter den niedrigen Brücken durch heißt's Kopf einziehen!🙂

Tag 13-15. Juli-

Aufbruch aus Kopenhagen und Rückfahrt nach Rostock

Heute hieß es früh raus, denn um 8.44 Uhr fuhr unser Zug von Kopenhagen nach Nykobing-Falster. Was bei uns 3-4 Tage dauerte, brauchte der Zug eineinhalb Stunden. Dort angekommen stiegen wir abermals aufs Rad, denn zur Fähre nach Gedser geht die Dänische Bahn nicht. Also radelten wir unsere 25 km runter und nach weiteren eineinhalb Stunden waren wir bei der Fähre angekommen. Die Temperaturen hier waren deutlich höher und das Wetter wesentlich milder. Allerdings hatten wir grauslichen Gegenwind und das schlauchte uns ziemlich!

Um 13.30 Uhr stiegen wir auf die Fähre und kamen nach ungefähr 2 Stunden in Rostock Überseehafen an. Bis in die Stadt waren es weitere 12 km, wir hatten für heute wieder unser Pensum erfüllt! 

Bau einer riesigen Brücke in Dänemark

Alte Mühle bei Gedser

Sandbank vor Gedser von der Fähre aus gesehen

Tag 14-16.Juli -Weiterfahrt nach Berlin

Heute stiegen wir in den Zug von Rostock nach Berlin, knappe 3 Stunden Fahrzeit. Dort checkten wir ins Hotel ein, und machten dann Berlin, das wir eigentlich gar nicht kennen, unsicher.

Tag 15 -17. April, Sightseeing in Deutschlands Hauptstadt und Rückfahrt nach Wien

Heute morgens packten wir zum letzten Mal unsere Satteltaschen und parkten diese noch bis zum Abend im Hotel. 

Dann brachen wir zu einer Spree-Bootsfahrt auf. Wir lernten Berlin ein wenig vom Wasser aus kennen. Alte neben neuen Gebäuden, Museumsinsel, Bahnhof Friedrichstadt mit dem Tränenpalast, Reichstag, Kanzleramt, und gefühlt 50 Brücken (alte teilw aus dem 18. Jahrhundert und neue),.....Berlin hat viele grüne Flecken Erde. Die Uferanlagen der Spree können alle zum Verweilen und Erholen genutzt werden. Was noch erwähnenswert ist: Die Deutschen arbeiten die dunklen Flecken in ihrer Geschichte auf. Weder das Thema Judenverfolgung/Holocaust noch das DDR-Regime mit seinen Grausamkeiten wird totgeschwiegen. Diese beiden Themen begegnen einem an allen Ecken und Enden und sollen als Mahnmal stehen. 

Am Abend gings dann noch in einen Biergarten zu Königsberger Klopsen und Kasseler Braten und einer Berliner Luft als Nachspeise. Anschließend holten wir unsere Satteltaschen und fuhren zum Bahnhof. Um 22.28 Uhr fuhr der Zug los und kam am 18. Juli um 10.43 Uhr in Wien Hauptbahnhof an. 

 

Wir freuen uns jetzt schon wieder sehr, nach Hause zu kommen, auf unsere Familie, das Haus und den Garten!  😃

Berliner Fernsehturm, auch 'Fernsehspargel'genannt

Reichstagsgebäude mit der modernen Kuppel 

Tränenpalast-durch diesen musste man in DDR-Zeiten gehen, wenn man Ostberlin verließ,  beinhaltet heute eine tolle Ausstellung über diese Zeit

Gedächtniskirche

Professional

Königsberger Klopse

Fazit

So mancher mag sich fragen, warum man sich so etwas antut:

Es ist wunderbar, zu radeln. Man nimmt die Welt aus einer anderen Perspektive wahr, man reist wesentlich langsamer, sieht die Natur rund um sich herum besser und lernt die Menschen und deren Gepflogenheiten in den einzelnen Landstrichen kennen. 

Die Berliner, Brandenburger und Mecklenburg-Vorpommerner sind eher salopp in ihren Antworten, jedoch äußerst hilfsbereit.

Die Landschaft in dieser Gegend ist voller Seen, lädt zum Ferien machen ein und es gibt viele kühle Wälder.

Jenseits der Ostsee, in Dänemark, sieht man kilometerlange Sandstrände, fährt ebenso durch saftige Wälder und die Menschen hier sind extrem freundlich und helfen, dafür aber ein bisschen distanzierter. Es gibt in den kleineren Quartieren keine Rezeptionen sondern Schlüsselsafes, nach dem Frühstück räumt man sein Geschirr auf den Tresen (wie bei der schwedischen Möbelkette), das Frühstück ist klein aber fein, nicht so üppig wie in Deutschland und das dänische Essen ist von hervorragender Qualität. 

Vor allem haben wir aber viel über uns selbst erfahren, über unsere Grenzen und wie weit wir sie überschreiten können. Wir waren nicht sicher, ob wir die ganze Strecke mit dem Rad überwinden können oder ob wir auf den Zug ausweichen müssen. Wir freuen uns,  den Weg durchgehend auf dem Drahtesel bestritten zu haben. Das ging natürlich nur, weil unsere Räder gehalten haben und wir kein technisches Gebrechen hatten. Außerdem hat das Wetter gehalten und nur der letzte Tag war verregnet, und schlussendlich hatten wir keine gesundheitlichen Probleme.

Dafür sind wir dankbar!

Alles hat gepasst und schön war's!🙂

Über uns